Oxfam-Bericht verweist erneut auf die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, demonstriert aber zugleich auch die Hilflosigkeit moralischer Appelle
Zum Weltwirtschaftsforum in Davos legt Oxfam wieder einen Bericht über die Kluft zwischen dem reichsten 1 % und dem Rest der Weltbevölkerung vor.
Laut diesem Bericht – Titel »Reward Work, not Wealth« (»Belohnt Arbeit, nicht Reichtum«) – geht die Schere noch weiter auseinander. Die Zahl der Milliardäre ist auf 2043 angewachsen – jeden zweiten Tag ein Milliardär mehr! 9 von 10 Milliardären sind Männer. Mit 762 Milliarden US-Dollar gingen 82 Prozent des weltweiten Vermögenswachstums 2017 ans reichste Prozent der Bevölkerung. Die Zahlen stammen aus dem »Credit Suisse Global Wealth Databook 2017« und der »Forbes-Milliardärsliste«. Mit der zunehmenden Kluft schwindet die soziale Mobilität überall auf der Welt.
Nach dem Bericht hatte die Hälfte der Weltbevölkerung, etwa 3,7 Milliarden Menschen, überhaupt keinen Anteil vom Vermögenszuwachs, während das reichste Prozent immer noch mehr Vermögen besitzt als der Rest der Menschheit. Noch immer leben 700 Millionen Menschen in extremer Armut und haben weniger als 1,90 US-Dollar pro Person am Tag. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat nur zwischen 2 und 10 US-Dollar zum Leben. Die Einkommensunterschiede sind grotesk: „In nur vier Tagen verdient ein Vorstandsvorsitzender eines der fünf größten Modekonzerne so viel wie eine Näherin in Bangladesch in ihrem ganzen Leben.“ In vielen Ländern reicht der Mindestlohn, wenn es einen gibt, nicht zum Leben, oft wird er auch hintergangen. Besonders die Frauen, aber auch die jungen Menschen haben oft unsichere, schlecht bezahlte Arbeit und schlechten Bedingungen.
Quelle: Oxfam
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