Die »Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern« ist über die Absicht des Landkreises Weilheim-Schongau besorgt, das Krankenhaus Schongau zu schließen oder im Rahmen der geplanten Krankenhausreform 2023 ggf. in eine Gesundheitseinrichtung Level 1i unter pflegerischer statt ärztlicher Leitung umzuwandeln. *1) Das Krankenhaus Schongau mit seinen 180 Betten und das Krankenhaus Weilheim mit seinen 160 tragen zu einer gut erreichbaren klinischen Versorgung mit einem breiten Angebot der Grund- und Regelversorgung bei.
Dieses Angebot darf nicht angetastet werden.
Die wohnortnahe klinische Versorgung der Einwohner hat Vorrang vor wirtschaftlichen Kriterien!
Schon im November 2021 hat die »Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern« festgestellt: Würde das Krankenhaus Schongau ersatzlos schließen, benötigten 27.990 Einwohner einschließlich der Stadt Schongau mehr als 30 Fahrzeitminuten, um das nächstgelegenen Krankenhaus einschließlich seiner Notfallversorgung zu erreichen. Dies kann bei eskalierenden klinischen Notfällen lebensentscheidend sein.
Auch eine alternative Gesundheitseinrichtung Level 1i entsprechend den Vorschlägen zur Krankenhausreform 2023 wäre für eskalierende klinische Notfälle ungeeignet:
- Sie ist kein klinischer Notarztstandort.
- Sie stellt keine Bereitschaftspraxis der Region.
- Sie steht unter pflegerischer, nicht ärztlicher Leitung.
- Sie verfügt nicht über eine durchgehende ambulant-ärztliche Betreuung und ist für Notfälle ungeeignet.
- Sie stellt (insbesondere in ländlichen Regionen) keine ambulante fachärztliche Behandlung dort sicher, wo ambulante fachärztliche Kassensitze unbesetzt sind.
- Sie schafft keine vergleichbare wirtschaftliche Nachfrage in Schongau.
Aufgrund der großen Entfernungen in der Region Weilheim-Schongau fordert die Aktionsgruppe »Schluss mit Kliniksterben in Bayern« den Landkreis Weilheim-Schongau und den Verwaltungsrat der Krankenhaus GmbH Landkreis Weilheim-Schongau deshalb auf:
- Sichern Sie den Klinikstandort Schongau.
- Beteiligen Sie die Bevölkerung an Ihren Planungen.
- Gewährleisten Sie, dass jeder Einwohner und jede Einwohnerin Ihres Landkreises innerhalb von 30 Fahrminuten ein Allgemeinkrankenhaus und eine klinische Notfallversorgung erreicht.
Pressemitteilung »Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern«
Hier; „Die Zeit ist reif. Wo bleibt die Revolution?“ – die neue Zeitung vom Bündnis Klinikrettung
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