Allerheiligen und Allerseelen sind nun auch für dieses Jahr Vergangenheit. Samt des unsäglichen Halloween. Das Schwinden alles Seienden wird uns so wenigstens einmal im Jahr vor Augen geführt, sofern wir nicht selbst von unserem engeren Umfeld her durch einen Todesfall betroffen sind. Was der Heimgang eines Menschen alles nach sich ziehen kann, ist nicht nur seelisch, sondern oft auch finanziell belastend.
Kennen Sie den Begriff »Sterbegeld« noch? Dann gehören Sie vermutlich zu den eher reiferen Jahrgängen, denn dieses wurde bereits anno 2004 abgeschafft. Allerdings nicht für alle hierzulande, so dass es sinnvoll sein kann, sich darüber näher zu informieren.[1] Früher bezahlte die Krankenkasse einen bestimmten Betrag als Zuschuss zu den Bestattungskosten, aber das scheint seither nicht mehr tragbar zu sein. Weil nicht wenige auch durch zunehmendes Mobbing zugrundegehen, da dieses Psyche und Körper unter Dauerstress setzt, das Immunsystem schwächt und krank macht?
Vielleicht sind Sie, wie ich, auch der Meinung, dass es keine Zufälle gibt, sondern dass uns manches genau zur rechten Zeit zufällt. So wie mir jetzt ein Artikel über Mobbing, gekennzeichnet mit einer Copyright-Angabe von 2001-2004[2], in die Hände fiel. Als ich nun im Internet diese Webseite aufrief, las ich einen Bericht mit Datum vom 25. September 2005 und musste an Beate Bahner, die Anwältin für Medizinrecht denken, die bereits die ersten staatlichen Maßnahmen bezüglich Corona als ungesetzlich anprangerte. Dafür wurde sie zügig in die Psychiatrie verfrachtet.
Gustl Mollath wurde dort jahrelang als »Opfer eines Justizirrtums« festgehalten. Die Hintergründe seines Falles und »wer hier was verbrochen« hat, kenne ich nicht konkret, jedoch zeigen diese beiden Beispiele, dass auch in einem sogenannten Rechtsstaat nicht immer alles mit rechten Dingen zugeht. Und vor allem: Wer im Recht ist, bekommt nicht immer recht.
Vor längerer Zeit nahm ich im Zuge meiner Pilgerbegleitertätigkeit an einer Fortbildung mit Straßenexerzitien teil. Christian Herwartz, katholischer Priester, Jesuit, Buchautor und Arbeiterpriester, 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, informierte uns darüber und schickte uns dann für ein paar Stunden auf die Straße. Ohne Rucksack, ohne Brotzeit, ohne etwas zu trinken, ohne Geld. Aber mit einem Auftrag.
Für mich kristallisierte sich die Frage heraus, wie jede/r von uns dazu beitragen kann, diese Welt besser und gerechter zu machen. Es kostete mich sehr viel Überwindung, fremde Menschen anzusprechen, aber einmal begonnen, fiel es mir immer leichter. Vom Senior im Rollstuhl über Gleichaltrige und Jugendliche bis hin zu drei kleinen Mädchen bekam ich unterschiedlichste Rückmeldungen. Vor allem die Antwort eines ehemaligen Lehrers blieb mir im Gedächtnis. Er war einmal mit einer Schülergruppe in einem Gericht und ein Richter, nach Gerechtigkeit befragt, sagte, dass es diese nicht gebe. Denn wie könnte zum Beispiel jemand darlegen, dass ihm Unrecht getan wurde, wenn er dafür keinen vorzeigbaren Beweis hat? Er wird sein Recht nicht bekommen. Und es ist so, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Auch ein mündlicher Vertrag ist zwar ein Vertrag, dazu braucht es aber ehrliche Partner – und eventuell ebensolche Zeugen.
Zurück zu Mobbing. Ist das, was wir aktuell von politischer Seite hier erleben, nicht genau das? Dass Menschen, die sich nicht dem beugen, was die Allgemeinheit ihnen aufzwingen möchte, mit allen nur erdenklichen Mitteln mürbe gemacht werden sollen? Das führt zu negativen gesundheitlichen und finanziellen Folgen bis hin zur Spaltung nicht nur allgemein, sondern von Familien und Freundeskreisen. Wie viel kann ein Mensch aushalten, wenn er von allen Seiten be-drängt wird? Vor allem wenn es um den Arbeitsplatz und die Existenz geht? Das ist doch alles nur noch unmenschlich.
Wer von uns hätte sich vorstellen können, einmal in einer derart repressiven Gesellschaft zu leben, weil so viele von uns scheinbar nicht begreifen wollen, dass zu den Menschenrechten das Recht auf Selbstbestimmung gehört?[3] Wenn jemand über mich, meine Gesundheit, meinen Körper, mein Leben bestimmt, was ist das dann? Diktatur? Sklaverei? Jedenfalls etwas, das Deutschlands – gerade mit seiner Vergangenheit – absolut unwürdig ist.
Und »Versuchskaninchen« kann ich nicht mehr hören. Sogar Olaf Scholz bezeichnet sich selbst so hinsichtlich der Covid-19-Impfung! Nein! Kein Mensch, der sich – mehr oder weniger – freiwillig impfen lässt, ist ein Versuchskaninchen! Dieser Vergleich passt ganz und gar nicht! Jede/r Geimpfte hat sich aus bestimmten Gründen selbst dafür entschieden. Und kein einziges Kaninchen begibt sich »freiwillig« in ein Labor, um dort gequält und/oder getötet zu werden.
Hier komme ich erneut auf Hans Scholl zurück, der im Dritten Reich während der Semesterferien mit seinen Kommilitonen zum Ernteeinsatz nach Ostpreußen geschickt wurde. Am Waggon hatten sie ein Pappschild befestigt: »Weder frei noch willig«.[4] Wie freiwillig ist die Impfung vieler, die dem psychischen Druck ihres Umfeldes nicht mehr standhalten konnten? Trotz eventueller Angst vor einer Gehirnblutung mit der Aussicht zu sterben oder zum lebenslangen Pflegefall zu werden? Oder eine Herzmuskelentzündung davonzutragen wie eine fünfzigjährige Frau, doppelt geimpft und in Folge seither bereits über ein halbes Jahr im Krankenstand – eventuell dadurch geschädigt bis zum Lebensende? Wenn Olaf Scholz und Millionen anderer Mitmenschen aktuell keine Probleme durch die Impfung haben, ist das nur gut und ich wünsche ihnen, dass es so bleibt. Das berechtigt sie jedoch nicht, andere dazu zu zwingen, sich impfen zu lassen.
Ein sehr guter Freund, seit einer Organtransplantation auf Medikamente angewiesen, erhielt ein langjährig bewährtes Präparat. Er vertrug es nicht.
Irmgard Deml, Weilheim
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- Wikipedia↵
- European Anti-Mobbing-Association↵
- https://impfentscheidung.online/popularklage-bayern-gegen-covid-19-impfzwang/↵
- Hans und Sophie Scholl ~ Briefe und Aufzeichnungen/Inge Jens / Fischer-Verlag↵
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