»Die gute Nachricht«

Ein unangenehmes Gefühl beschleicht mich, wenn Nachrichten aus Fukushima als »gute Nachrichten« angeboten werden. Die bürgerlichen Leitmedien tun wirklich alles, um die Verharmlosungen der Atombranche gut zu verkaufen. »Gute Neuigkeiten« aus Fukushima – so hieß es im ORF am 22.02.2012: Vor dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima I soll jetzt der Meeresboden mit einer 60 Zentimeter dicken Betonschicht abgedichtet werden. Die Internationale Atomenergie Agentur (IAEA) spricht von einer etwa 70.000, der Kraftwerksbetreiber TEPCO, dessen Führungspersonal jetzt ausgewechselt werden soll, von einer 73.000 Quadratmeter großen Betondecke. Damit will man eine weitere Verseuchung des Ozeans verhindern, so eine Sprecherin. Denn bei Messungen in einer Bucht seien „relativ hohe Konzentrationen radioaktiver Stoffe im Meeresboden“ festgestellt worden. Noch eine »gute Nachricht«: Japans Grenzwerte für Lebensmittel werden jetzt wieder gesenkt. Die Landwirte um Fukushima fürchten aber, dass sie bei einer Verschärfung der Grenzwerte keine Lebensmittel mehr verkaufen können und Pleite gehen. Wir werden noch viele dieser »guten Nachrichten« hören.

Sigi Müller

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