Auszüge aus der Rede von Eugen Drewermann in Ramstein
Drewermann dankt zunächst allen für „das große Engagement, nachdrücklich & nachhaltig Nein zu sagen zur US Air Base in Ramstein“.
„Sie gehört nicht auf deutschen Boden, und wir sind nicht länger verpflichtet für unsere transatlantischen Freunde eine Zentrale des internationalen Mords außerhalb von Gerichtsurteilen illegal und in aller Regel im Geheimen weiter zu unterhalten.“
„Die Drohnen-Morde, begonnen unter George W. Bush, ausgedehnt unter Barack Obama sind natürlich billiger als »Boots on the ground«, als Kampfeinsätze militärischer Truppen am Boden.“
„Es werden mehr Drohnen-Piloten ausgebildet als Bomber-Piloten. Denn vor allem ist es billiger und nicht so spektakulär wie große Bombeneinsätze.“
„Wir – die Friedensbewegung – sehen den Aufmarsch von einem Krieg in den nächsten. Wir erklären, wie das Ende dieses Desasters sein wird. Aber die Politiker scheinen taub zu sein, wenn wir sie hinweisen auf all das, was weder dem Frieden noch der Versöhnung noch der Gerechtigkeit noch dem Zusammenwachsen der Völker dienen kann.“
„Seit Monaten erleben wir, wie 20 Millionen Afrikaner auf der Flucht vor Hunger und Elend darum betteln, von der UNO die nötigen etwa vier Milliarden Dollar zu bekommen, damit sie wenigstens überleben. Es ist nicht möglich, der UNO vier Milliarden Dollar zum Überleben von 20 Millionen Menschen zu geben, aber es ist möglich, Herrn Stoltenberg, dem Chef der NATO zuzustimmen, die europäischen NATO-Mitglieder müssen ihre Militär-Ausgaben gefälligst auf 2 Prozent des Brutto-Inland-Produkts erhöhen. Für diesen Schwindel scheint jedes Geld auf Erden richtig und gut angewandt. Das ist es aber nicht!“
„Es sind allein die Rüstungsausgaben ein laterales Hinmorden der Bedürftigsten und wir in Deutschland bereiten uns darauf vor, dass etwa 35 Milliarden Euro für Rüstung rasch anwachsen sollen auf über 70 Milliarden. Das ist eine sinnlose Verschwendung. Selbst der Ischinger (Anm.: Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz) sagt das inzwischen. Wir haben eine Unmenge an Zeitvergeudung und an Verurteilungen fremder Staaten, anstatt miteinander zu reden und Gespräche für den Frieden einzuleiten.“
„Russland gibt ungefähr 80 Milliarden Dollar aus für Rüstung pro Jahr. Das ist allemal zu viel. Aber es ist nicht ein Zehntel von dem, was »God’s own Country«, die USA, plus die 300 Milliarden der Nato-Staaten ausgeben im Westen. Das ist eine Summe von mehr als 900 Milliarden. Fast die gesamten Militärbudgets dienen allein den westlichen Machtansprüchen auf diesem Globus. Und wir sollten außer Stande sein, uns dagegen zu wehren?“
„Die Amerikaner unterhalten etwa 600 Militärstützpunkte weltweit, Russland einen einzigen in Syrien. Wer hat da Grund, sich vor wem zu fürchten?“
„1989 war dies das ehrliche Angebot von Michail Gorbatschow an den Unterhändler James Baker. Man könnte Europa nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes und bei Auflösung der NATO entmilitarisieren – vom Ural bis zur Atlantikküste. Stellen Sie sich vor, wir hätten die letzten 25 Jahre die enormen Anstrengungen nur für Rüstung konvertieren können zur Lösung der wirklichen Probleme dieser Welt!“
„Man lügt uns in einen Krieg nach dem anderen hinein und nennt dabei das Töten von Menschen humanitäre Einsätze. Wir verteidigen mit keinem Krieg irgendeinen humanitären Wert. Krieg ist die Widerlegung aller Werte.“
„Wir haben mehrfach Glück gehabt. Aber jetzt zu hören, dass die 15 000 Nuklearsprengköpfe der Amerikaner modernisiert werden müssen, damit sie noch besser, taktisch klüger und präziser einzusetzen wären – und sie sollen weiter in Büchel auf deutschem Boden gelagert sein – kann nur beantwortet werden mit höchstem Widerspruch und wir verlangen, dass die bundesdeutsche Regierung selber diese unsere Stimme des Widerspruchs endlich aufgreift.“
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