Der Landkreis baut eine neue Berufsschule

Eine gute Nachricht – in vielfacher Hinsicht

Da in den letzten Ausgaben kritisch über den Bau unserer neuen Berufsschule in Weilheim berichtet wurde, möchte ich mit diesem Beitrag das Projekt vorstellen. Ich denke, es trägt zu Ihrer politischen Meinungsfindung bei, wenn Sie über einige Fakten informiert werden.

Der Landkreis baut eine neue Berufsschule! Das ist in vielfacher Hinsicht eine gute Nachricht!

Neue Berufsschule in Weilheim von Süden

Die mutige Entscheidung des Kreistages, eine neue, sachgerecht ausgestattete Berufsschule zu bauen, sichert den Berufsschulstandort Weilheim langfristig. So kann auch weiterhin die weitaus größte  Zahl von gewerblich-technischen Auszubildenden ihre Berufsschulbildung in nachfolgenden Bereichen in unserem Landkreis durchlaufen: Metalltechnik, Fahrzeugtechnik, Bau- und Holztechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung sowie Agrarwirtschaft.
Die neue Berufsschule fördert in breitem Maße die berufliche Bildung. Sie unterstützt Industrie, Gewerbe und insbesondere das Handwerk durch eine zeitgemäße, duale Ausbildung, sie sichert Arbeitsplätze in der Region und stärkt somit die Basis für Wirtschaftsleistung und Steuerkraft. Überschlägig profitiert jede Gemeinde von einem derzeitigen Auszubildenden und später dort ansässigen Handwerker mit einem Einkommensteueranteil von mindestens durchschnittlich zirka 1 000 € jährlich.

Die neue Berufsschule wird passgenau auf den schulischen Bedarf hin geplant. Basierend auf einem Raumprogramm der  Regierung von Oberbayern wird die neue Berufsschule deshalb  auch deutlich größer als die alte Schule. Auch das ist eine gute Nachricht, denn die derzeitige Raumnot wird damit der Vergangenheit angehören. Die neue Berufsschule wird aber nicht nur größer. Sie bietet – neben Verwaltung, Klassenzimmern und einer Mensa – vor allem Werkstätten und »integrierte Fachräume« (iFUs). Die iFUs ermöglichen eine lehrplangerechte und zeitgemäße enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Auch hinsichtlich der Raumhöhe werden alle Werkstätten so geplant, dass sie allen Anforderungen entsprechen.

Neue Berufsschule in Weilheim von Westen

Selbstverständlich ist auch eine zeitgemäße, den Anforderungen der Lehrpläne entsprechende Ausstattung vorgesehen. Die Ausstattung reicht von Hammer und Zange über Bohr-, Dreh-, und Fräsmaschinen, Lackierstationen, einer Schweißwerkstatt und KfZ-Werkstätten bis hin zu CNC-Bearbeitungszentren. Die vom Kreistag bewilligte Kostenschätzung in Höhe von 61,6 Mio. € beinhaltet alleine 9,1 Mio. € für die berufsschul-spezifische Ausstattung. Noch verwendbare Ausstattung aus der alten Schule wird selbstverständlich umgezogen.

Doch nicht nur das Ergebnis der bisherigen Planungen ist beeindruckend, denn die neue Berufsschule wurde und wird  in einem beispielgebenden demokratischen Prozess geplant. Zum einen nehmen Vertreter nahezu aller Kreistagsfraktionen regelmäßig an den sog. Bauherrenbesprechungen teil. In diesen Besprechungen arbeiten die Bau- und Finanzverwaltung, der Projektsteuerer sowie Architekten und alle Fachingenieure gemeinsam an der Planung. Nahezu alle vier Wochen werden dann wichtige Einzelentscheidungen im Kreis- und Schulausschuss vorberaten und fließen wieder in die Planung ein. Die durch die Kreisgremien getroffenen Einzelentscheidungen reichen  von der Form des Baukörpers über die zu realisierenden Flächen, die Dachform, das Fassadenkonzept und die Wärmeversorgung bis hin zum grundlegenden Materialkonzept, Fragen der Barrierefreiheit, der Nachhaltigkeit und der Ausstattung. Das letzte Wort über die Gesamtplanung und damit auch die Kosten hat der Kreistag.

Man kann mit Fug und Recht sagen, dass eine derart intensive Einbindung der Politik in den Planungsprozess und die hierdurch erzielte Transparenz absolut außergewöhnlich ist und ihresgleichen sucht.

Abgesehen von der hervorragenden Planung könnte der Zeitpunkt für die Durchführung eines so großen Projekts nicht günstiger sein. Zum einen wurde seitens der Regierung ein außerordentlich hoher Fördersatz in Aussicht gestellt (55 % der förderfähigen Kosten), zum anderen sind die Finanzierungskonditionen auch und insbesondere für die öffentliche Hand nach wie vor historisch günstig. Damit hält sich die finanzielle Belastung des Landkreises und damit seiner Gemeinden bei einem Projekt dieser Größe und Bedeutung mit zirka 36 Mio. € über die Kreisumlage in vertretbaren Grenzen

Ich bin stolz, dass der Kreistag am 13. Januar mit überwältigender Mehrheit grünes Licht für die Fortführung der Planungen gegeben hat. Er gestaltet damit ein Stück Zukunft, das ab dem Herbst 2018 Gestalt annimmt.

Mit freundlichen Grüßen
Karl-Heinz Grehl,
Stellvertretender Landrat
Bei Fragen zu diesem Projekt stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung!

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