Die USA seien nicht an Frieden interessiert, so der CDU-Politiker Willy Wimmer im Rahmen der ersten Sendung »Positionen 1« im Frühsommer 2015, die der Journalist Ken Jebsen auf seinem Youtube-Kanal anbietet.
33 Jahre war der Jurist Wimmer Mitglied des Bundestages mit langjähriger Erfahrung als verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU sowie als Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Sieben Jahre lang konnte er zudem Erfahrungen als Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung bei der OSZE sammeln. Also ein Mann, von dem wir annehmen können, dass er weiß, was er sagt.
Die USA sind nicht an Frieden interessiert? Sie sind doch in der ganzen Welt unterwegs, um den Menschen Demokratie, Frieden und Freiheit zu bringen. Oder etwa nicht? Unglaublich viele Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt mit dem militärisch-industriellen Komplex zusammen. Viel Geld geben sie aus für den Frieden und für ihn genehmigt sich die US-Administration einen immensen »Verteidigungshaushalt«. Die Verschuldung der eigenen Bevölkerung wächst bis ins nächste Universum und viele us-amerikanische Soldatinnen und Soldaten sind es leid, verheizt zu werden. Beim NATO-Gipfeltreffen am 21.05.2012 in Chicago gaben sie im Rahmen einer großen Demonstration ihre Auszeichnungen für den Kampf gegen den Terror zurück. Sie hätten u. a. erkannt, dass der wahre Feind im eigenen Land sei. Kam das in der Tagesschau? Aber auf youtube kann man es anschauen. Sehr bewegend!
General Wesley Clark, ehemaliger NATO-Oberbefehlshaber im Kosovo-Konflikt hat der Öffentlichkeit in den USA im Rahmen von zahlreichen Interviews und auf Kongressen mitgeteilt, dass ein »Putsch« in den USA stattgefunden habe. So erzählt er auf einer Tagung des Commonwealth Club in San Francisco am 3. Oktober 2007 den Zuhörern, dass eine Gruppe von Menschen die amerikanische Politik übernommen habe, ohne dem Rest etwas davon zu erzählen. Er habe kurze Zeit nach den Anschlägen vom 11. September 2001 im Pentagon erfahren, während Afghanistan bereits angegriffen wurde, dass sein Land vorhabe, in fünf Jahren die Regierungen von sieben Ländern zu zerstören. In einem Interview mit »democracy now« vom 2. März 2007 vermutet er Erdöl als wirklichen Hintergrund. Zu den sieben Ländern gehören Irak, Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, Sudan und Iran. Herrscht dort nun Demokratie, Frieden und Freiheit? Der Schweizer Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser zeigt die Regime-Change-Politik der USA, die sie seit vielen Jahrzehnten praktizieren, in seinen Vorträgen auf. Kommen die Flüchtlinge nicht zufällig aus diesen Ländern? Zusammen mit den IS-Kämpfern, die laut dem US-Journalisten Webster Griffin Tarpley auf dem Quer-Denken-Kongress 2015 einer CIA-Geheimarmee entstammen sollen?
Und nun stehen die Zeichen auf Krieg mit Russland. Die deutsche Bevölkerung wird durch die »deutschen Qualitätsmedien« gezielt auf den Krieg eingestimmt. Der Regime-Change in der Ukraine war das kleine Vorspiel, um Russland gezielt zu schwächen. Viele Jahre lang von den US-Geo-Strategen anvisiert. Insider wissen, dass die überwiegend russisch-stämmigen Menschen auf der ur-russischen Krim Glück gehabt haben, dass eine Sezession möglich war. Kein Schuss ist auf der Krim gefallen im Gegensatz zum Rest der Ukraine, wo besonders im Osten viele russisch-stämmige Menschen sterben mussten und hunderttausende nach Russland flohen. Und seitdem wird eine mediale Schlacht gegen Putin und die bösen Russen geführt. Unsere politische Elite ist ganz auf Kriegs-Linie und viele Menschen sind sprachlos, was hier läuft. Wer lesen möchte, wie die USA ihre Finger bei der Ukraine-Krise im Spiel haben, der könnte sich mit dem Buch des Analysten geostrategischer Entwicklungen, F. William Engdahl, »Krieg in der Ukraine« beschäftigen sowie mit dem Tun des US-Oligarchen George Soros, der enge Freund der Familie Clinton. Mit seinen NGOs, auch in der Ukraine, hat er geholfen, den Konflikt vorzubereiten, wie zahlreiche andere auch. Mittlerweile pfeifen die Spatzen von den Dächern, wer hier für den Regime-Change verantwortlich ist. Aber die Russen wurden bestraft, die nun, wie auch deutsche Unternehmer und die ganze EU, unter den Sanktionen leiden, während sich Washington ins Fäustchen lacht … Wladimir Wladimirowitsch Putin hat mit seiner Rede in Deutsch im Bundestag damals bei seinem Amtsantritt eine partnerschaftliche Hand gereicht und die deutsche politische Elite hat draufgehauen und treibt es aktuell auf die Spitze.
George Friedman hat in seiner berühmt berüchtigten Rede am 4. Februar 2015 bei einem der wichtigsten us-amerikanischen Thinktanks STRATFOR aufgezeigt, wie die USA seit mehr als hundert Jahren bemüht seien, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland zu unterbinden. Deutsches Know-How und die russischen Rohstoffe gemeinsam wären den USA zu gefährlich. Ihre Taktik: Länder gegeneinander aufzuhetzen. Bestimmt die USA die deutsche Politik? Vielleicht hat das mit der traurigen Tatsache zu tun, dass Deutschland immer noch besetztes Land ist und kein souveräner Staat, keinen Friedensvertrag und keine Verfassung hat sowie den UN-Feindstatus inne hat mit all den möglichen Konsequenzen? Da haben unsere deutschen Politiker offensichtlich Jahrzehnte lang etwas Wichtiges versäumt, nämlich den Frieden zu sichern. Aktuell werden fünf offiziell atomwaffenfreie Staaten von den USA mit Atomwaffen bestückt: Italien, Deutschland, Belgien, Niederlande und die Türkei. In der aktuellen Ausgabe des Magazins Free21 wird von namhaften Autoren ausführlich darüber berichtet. Soll so etwas Friedens-Politik sein?
Eisener militärischer Gürtel um Russland?
Angeblich würde nun die NATO wegen Russlands aggressiver Politik die Grenzen hin zu Russland mit Kriegsgerät bestücken, um zur Verteidigung bereit zu sein. Dumm nur, dass der Verteidigungs-Experte Willy Wimmer in seinem Buch »Wiederkehr der Hasardeure« und auf Vorträgen mitteilt, dass er von den Plänen der USA, einen eisernen militärischen Gürtel um Russland zu schnüren, schon seit Mitte der 1980er Jahre weiß. Beide Bundeskanzler, Kohl und Schröder, habe er über diese Pläne informiert, denn bei den Gesprächen war er selbst anwesend. Er bekam von ihnen keine Reaktion. Die USA würden schon lange planen, sich ganz Europa einzuverleiben und Europa gegen Russland abzuschotten. Im Rahmen der Anti-Ramstein-Kampagne im Frühsommer dieses Jahres hat er eine beeindruckende Rede gehalten, die bei KenFM im Internet (noch) zu sehen ist.
Viele Politik-Insider sind sich einig: Hier geschieht etwas Ungeheuerliches! Die USA planen einen großen Krieg mit Russland auf europäischem Boden und sie selbst sind schön weit weg. Zum dritten Mal in hundert Jahren soll Europa in Schutt und Asche gelegt werden. Wollen Sie das auch? Wenn nicht, geht es mit Vorschlägen im nächsten OHA weiter.
Anke Kern
weltenbaum@t-online.de
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