Männer, Frauen und Kinder – 35,8 Millionen Menschen sind weltweit Opfer moderner Sklaverei. Dazu zählen Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Zwangsehen oder kommerzielle sexuelle Ausbeutung, heißt es in der neuen von der australischen Stiftung »Walk Free« veröffentlichten Studie. Demnach gibt es moderne Sklaverei in allen 167 untersuchten Ländern.
Laut dem Bericht liegt Indien in absoluten Zahlen mit 14,3 Millionen Opfern mit Abstand an der Spitze der betroffenen Länder. Hier seien moderne Formen von Sklaverei in Gestalt ausbeuterischer und zwangsweiser Arbeitsbedingungen verbreitet, etwa in Ziegel- und Teppichfabriken, Textilunternehmen, bei Haushaltsdienstleistungen, in Bergbau und Landwirtschaft. Daneben gebe es auch zahlreiche Fälle von Zwangsprostitution und Zwangsheirat sowie organisierte Bettelei. Viele Familien lebten seit Generationen unter unfreien Bedingungen. Nach Indien folgen China mit 3,2 Millionen Opfern, Pakistan (2,1 Millionen), Usbekistan (1,2 Millionen) und Russland (1,1 Millionen). Danach kommen Nigeria, die Demokratische Republik Kongo, Indonesien, Bangladesch und Thailand.
Selbst wenn Europa im Vergleich zur Bevölkerungszahl die niedrigste Rate weltweit aufweist, so zählte die Organisation immerhin 566.200 Opfer von Sklaverei – oft durch sexuelle oder wirtschaftliche Ausbeutung. Ganz vorne dabei sind Bulgarien, Tschechien und Ungarn. Absolut betrachtet ist die Türkei mit geschätzt 185.500 Menschen in moderner Sklaverei negativer Spitzenreiter in Europa.
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