Beitritt der Stadt zur Bürger-Stiftung »Energiewende Oberland«

CSU und SPD legen Anträge zum Beitritt vor – Kapitaleinlage von 500 Euro mehrheitlich beschlossen

Nach Ansicht der CSU können aus diesem „Netzwerk“ alle einen Nutzen ziehen. „Die einmalige Zustiftung wird sich in kurzer Zeit amortisieren“, davon ist Fraktionssprecher Michael Eberle überzeugt.

Wir von der ALS sind eigentlich froh und erleichtert, dass nach zwei Jahrzehnten Ablehnung von ALS-Anträgen zum Thema Umweltschutz und Energieeinsparung jetzt auch von anderen erkannt wird, dass hier ein nicht unerheblicher Handlungsbedarf besteht.

Noch bis 2008 hat die CSU das Wort Energiewende ja vermieden wie der Teufel das Weihwasser, weil dies angeblich ein SPD-Begriff sei. In der Resolution (Kreistag Juli 2007) durfte jedenfalls der Begriff Energiewende nicht vorkommen. „Zukunft der Energie im Landkreis WM-SOG“ musste damals in dem von der CSU dominierten Kreistag das Motto der Resolution heißen.

Wir sagen: Der Beitritt zur Energiewende Oberland ist wichtig, aber nur ein erster Schritt. Denn mit dem Beitritt allein ist noch nichts erreicht, was zur Energieeinsparung führt. Entscheidend ist jetzt, für die fachlich optimale Umsetzung zu sorgen!

Aus CSU-Kreisen ist immer noch zu hören, diese Umsetzung sei einfach und mit ehrenamtlichen Kräften zu machen. Wir sind schon ganz gespannt, wann diese ehrenamtlichen Fachkräfte von der CSU präsentiert werden. Bei uns herrscht da wenig Zuversicht, um nicht zu sagen, wir sind hier völlig anderer Meinung: Wir brauchen nicht nur Leute, die sich in dieser Thematik optimal auskennen, sondern auch fachlich geschulte und im Energiesektor tätige Personen, die offiziell beauftragt und bezahlt werden. Ehrenamtlich ist der erforderliche Arbeitsaufwand nicht zu schaffen.

Übrigens hat der Landkreis erst vor kurzem einen Energiebericht vorgelegt! Auch wenn das erst mal eine Bestandsaufnahme ist, im Sinne von „Wo stehen wir?“ – Dass ein solcher Bericht heutzutage zum Standard gehört, ist kaum noch strittig: „Wir brauchen ein Energiemanagement mit jährlichem Energiebericht“, so lautet die einhellige Forderung bei der Vorstellung des Berichts im Kreisausschuss.

Nur zur Erinnerung: Wir haben ja schon im Jahr 1992, also vor 18 Jahren(!), die Erstellung eines Energieberichts im Schongauer Stadtrat gefordert und sogar offiziell beantragt!!! Unser Ansinnen wurde damals vom Bürgermeister und allen anderen Stadträten strikt abgelehnt. Grundtenor war: „Wir tun eh schon so viel für die Umwelt!“

Der Beschluss zum Beitritt war fast einstimmig. Nur Stadtrat Schmidbauer (CSU) stimmte ganz ohne Begründung gegen den Antrag der eigenen Fraktion. Offenbar will er mit der Energiewende noch immer nichts zu tun haben.

Schlussbemerkung: Ja, wir freuen uns, wenn jetzt auch andere draufkommen, dass das Energiethema eine höhere Priorität haben sollte und dass hier Handlungsbedarf besteht. Aber man kann es nicht oft genug sagen: Allein mit dem Beitritt und mit ein paar ehrenamtlichen Kräften ist die Energiewende nicht zu schaffen! Das haben wir in der Sitzung mit unserem Beitrag unmissverständlich deutlich gemacht.

Sigi Müller

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