Wirtschaftswachstum und seine Grenzen

Junge Bäume wachsen so schnell hoch, wie es die Nachbarschaft zulässt. Im alten Mischwald wächst es auch weiter. Strebt deshalb die Wirtschaft nach beständigem Wachstum? Unternehmer wie Rockefeller und der Fiat-Olivetti-Besitzer haben Grenzen des Wachstums erforschen lassen, erstmalig 1972 als »Club of Rome« den Entscheidungsträgern der Welt zur Kenntnis gegeben. Die Schlauen leiteten ihr Kapital schon bald in ökologische Produkte.

Die Erde ist begrenzt. Deutschland ist sehr dicht besiedelt. Deshalb steigen die Baulandpreise beständig, sind die Mieten hoch, stehen die Autos mehr als sie fahren, wenn sie im Weilheimer Berufsverkehr aus Tiefgaragen und neuen Parkhausern quellen. Der Wohnungsbau stockt zugunsten der Autoparkplätze. (Siehe OHA: Stadtrat Weilheim verhindert Sozialwohnungsbau)

Durch das Übermaß an Produktion zeigt sich der Arbeitskräftemangel, in mangelnder Instandhaltung der Bahn AG auch. (Siehe OHA: Bahn AG Werdegang und Wirkungen)

Die Hälfte unserer Produktion, ob Maschinenbau oder Landwirtschaft, dienen dem Export. Die Hälfte unserer Erträge landet an der Börse, um die Preise im Welthandel hochzutreiben. Die Steigerung des DAX in 10 Jahren von 10.000 auf 20.000 zeigt die Verdoppelung des Geldes dort. Renditen von 20% da verdoppeln es auch alle 5 Jahre. So wurden aus 10.000 Euro in 10 Jahren dort 40.000 Euro.

Die Überproduktion überfordert Land und Leute. Sie beschert uns durch doppelten, fossilen Energieverbrauch in Bayern doppelte Klimatemperatursteigerung: 3,1 Grad hier statt 1,6 Grad weltweit. (Siehe OHA: Klimakapriolen 2024 und wie weiter?)

So wurde erstmals 1985 weltweit mehr verbraucht als verträglich. 2004 haben wir unsere Ressourcen des Jahres weltweit am 1. August, in Deutschland am 2. Mai aufgebraucht. Nach den jüngsten Berichten des »Club of Rome« für die Unternehmer wird mehr Wachstum nicht möglich sein, weil es nicht mehr durchsetzbar ist.

Der Ressourcenmangel treibt die Preise hoch. Die Naturkatastrophen stören die Nachfrage und die Lieferketten. Nur die Beseitigung der Schäden wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Beschäftigung so halten wie bisher. Sturmbruch im Wald ermöglicht auch neuen Aufwuchs. Ein Verwandter in den USA arbeitet die meiste Zeit des Jahres hochbezahlt daran, die Schäden an Stromleitungen im tornadogeplagten Süden zu beseitigen.

Ein gesundes Wachstum zur Versorgung aller muss sich feinfühlig einstellen wie in einem alten Mischwald. Dort lebt alles voneinander und Nischen werden durch Neues belebt.

Was nach den Berichten des »Club of Rome« das BIP hochhalten kann, sind die Investitionen, weg von der fossilen Energie, weg vom Weltmarkt-Preisdiktat. (Siehe OHA: Solarstrom-Wiesen oder Dächer?)

So ist in Holzkirchen aus dem Heizenergie-Verkauf vom zu groß dimensionierten Blockheizkraftwerk die Sicherheit entstanden, in Geothermie zu investieren, um den Ort zu beheizen. Der Wärmepreis ist stabil, weil er nur aus der Abzahlung der Kredite besteht. Straße für Straße wächst dort schon das Heiznetz. (Siehe OHA: Warm haben mit weniger Heizkosten) 

Der Neid des »großen Geldes« brachte die seriösen Medien nach dem Spruch »Wes Brot ich ess‘, dessen Lied ich sing« dazu, die Windkraft-Firma »Prokon« in den Konkurs zu treiben, weil sie sieben Prozent Rendite anbot, was den Medien nach nur mit einem »Schneeballsystem« zu machen sei. Unser Sohn hat seit 20 Jahren von Windkraft diese Rendite. Ich habe von Photovoltaik in Kaufbeuren, von der GLS-Bank initiiert, für 10.000 Euro in 20 Jahren 36.000 Euro Ertrag bekommen. Unsere jüngste Anlage in Photovoltaik bei der OEKO-Geno bringt 5%.

Nach dem »Club of Rome« können nur die Unternehmer den Umstieg auf einen ökologischen, wirtschaftlichen Betrieb erwirken. Die Subventionspolitik der EU, deren Bürokratie zu scheinbar gerechterer Verteilung führen soll, ist dagegen nur ein Hemmnis. hilft nur den Händlern. (Siehe OHA: Europäische Union, Wohl und Wehe)

Was sofort Bürokratie abbauen und die Inlandsumsätze durch potentere Kundenmassen verbessern würde, ist die Teilnahme aller am BIP durch das »bedingungslose Grundeinkommen« (BGE). Das würde auch die Wachstumshemmnisse verringern, die durch Umverteilungskämpfe – z.B. der Gewerkschaften contra Arbeitgeber – entstehen werden. (Siehe OHA: Polarisierung, der (Um)weg zur Einheit)

Dazu müssen wir alle noch lernen, dass in unserer arbeitsteiligen Welt niemand alleine im Egoismus überleben kann. Je mehr Leistung wir dem BIP abgeben, desto mehr erhalten wir von allen anderen zurück. Nicht der günstigere Preis bei »ALDIDL« sollte uns alleine lenken, sondern der Blick auf den, der es nötiger hat. Das fällt dann auch auf uns zurück. (Siehe OHA: Soziale Dreigliederung)

Jesus hat es vorgemacht: Wir müssen den gierigen Händler und Geldwechsler aus unserem Tempel Seele verbannen. Dann beginnt grenzenloses Wachstum, nämlich das der Liebe. Und die gibt es im Kosmos unbegrenzt.

Roland Brendel, Weilheim

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