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Um nur eine Fahrkarte nach München zu brauchen, hat der Landkreis eine Million Euro bezahlt. Das gibt es aber mit dem jetzt 58-Euro-Ticket der Bundesregierung schon. Leider nur im Smartphone oder mit E-mail als Chipkarte. So zieht München Fachkräfte, Kunden und Umsatzpotenzial weg vom Land. In München erwarten einen Busse, Trams und U-Bahnen im 10-Minuten-Takt. Am Land fährt mit den MVV-Kosten kein einziger Bus mehr als vorher. (Siehe OHA: MVV oder RVO-Taktbusverkehr im Landkreis Weilheim?)
Vom MVV wurden keine Fahrkartenautomaten und Entwerter in den Bussen am Land organisiert. Wer kein Smartphone mit MVV-App hat, soll beim Busfahrer die Fahrkarte kaufen können, wurde den Busunternehmern vom MVV empfohlen. So bleibt es also am Land beim Fahrzeit raubenden Fahrkartenkauf im Bus. Die Fahrzeiten werden also nicht kürzer, kein Anreiz für zeitsparende Autofahrer.
Das bundesweit unter Fachleuten bekannte, komplizierteste MVV-System wurde am Land nicht erläutert. So kostet die Fahrt innerhalb eines Ortes einen Streifen der Zehner-Streifenkarte für 17,80 Euro, für eine Stunde lang. Die Streifen gibt es (hoffentlich) im Bus. Weil es keine Entwerter gibt, muss man selber Datum und volle Stunde auf den zu entwertenden Streifen schreiben.
Für die notwendige Klima-Verkehrswende sollten die gleichen Busfahrtmengen wie bisher im leicht merkbaren Taktbetrieb fahren.
Dazu müssten die Busse nur in dem Halbstundenzeitraum, in dem der einzelne jetzt zu einer zufällig gewählten Zeit abfährt, auf die immer gleiche, geplante Minute gerutscht werden. (Siehe OHA: Taktbusverkehr im Landkreis Weilheim.)
Wer muss das Ganze veranlassen? »Wer zahlt, schafft an!« Das ist der Landkreis, seine gewählten Volksvertreter.
Roland Brendel, Weilheim
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