v wie … verschmaust

Irmgard Deml, Weilheim

Jetzt stutzen Sie vermutlich genauso wie ich. Was soll das denn sein? Verschmaust? Na ja. Jedenfalls nichts mit Essen. Das las ich in einer Anzeige, mit der jemand einen netten Menschen suchte, der seinen Hund ab und zu betreuen würde. Es hieß da unter anderem: » … verschmaust und lebhaft«. Also vermute ich, dass das ein verschmustes Tier ist. Es ist doch nett, wenn es etwas zum Schmunzeln gibt.

So war auch einmal im Schaukasten am Landratsamt WM zu lesen: »… zum Schutz der Geflügelpest …«. Die muss sicher nicht vor dem Geflügel oder irgendetwas anderem geschützt werden. Und am Gut Dietlhofen wurden einmal Kartoffeln für »Salzpantoffeln« angeboten.

Immer wieder lächeln oder lachen ist so wichtig in der heutigen Zeit, in der es so vieles gibt, das überhaupt nicht zum Lachen ist. Laufend gibt es Themen, die wohl bewusst darauf abzielen, uns in ständiger Unruhe und viele von uns in ebensolcher Angst zu halten. Regieren aktuell weltweit Aliens in Menschengestalt, die die Menschheit dadurch immer mehr brechen wollen? Science-Fiction ist leider in mancherlei Hinsicht schon längst Realität.

Denn wenn immer mehr davor gewarnt wird, dass Künstliche Intelligenz versehentlich die Menschheit auslöschen könnte, ist das leider alles andere als unwahrscheinlich. Und das wissen nicht nur einzelne Menschen seit Jahren, sondern jeder von uns, der fähig ist, selbst und vor allem kritisch zu denken. Manchmal geht mir durch den Kopf, dass »1984« von George Orwell und »Schöne neue Welt« von Aldous Huxley Dinge vorweggenommen haben, die heute teils Realität sind. Nicht nur in diesen Werken, auch in Fantasy-Romanen wird oft manches beschrieben, worauf wir alle sehr gut verzichten können.

Eine Bäuerin, mit der ich mich vor Kurzem unterhalten konnte, meinte, dass ihr Berufsstand »dank« Satelliten total überwacht ist. Ob es darum geht, dass sie nur noch bis Mitte März ihre Wiesen walzen dürfen oder um das Ausbringen von Gülle. Das Walz-Gebot ist völlig sinnfrei, weil sich Schnee nicht nach Mitte März richtet. Und dass sie nur eine bestimmte Menge Gülle auf ihre Böden ausbringen dürfen und die restliche Menge abgeben müssen, weil danach nur noch zuzukaufender Kunstdünger erlaubt ist – wer versteht das? Ist Kunstdünger mit Regen eingeschwemmt für das Grundwasser und unsere Versorgung damit gefahrlos und gesünder?

„Als ich dachte wie ein Kind, handelte ich wie ein Kind.“ Daran denke ich immer wieder und bin doch oft dankbar dafür, dass das Leben mich nicht mit Samthandschuhen angefasst, sondern immer wieder durch die Mangel gedreht hat. So habe ich vieles kennengelernt und vor allem eines: Dass ich es mir nicht erlauben kann und darf, über etwas zu reden, wovon ich nichts verstehe, geschweige denn, in dieser Hinsicht irgendjemandem etwas »vorzuschreiben« oder jemanden zu verurteilen. Ich stecke – Gott sei Dank – »nur« in meiner Haut, laufe »nur« in meinen Schuhen und nicht in denen eines anderen Menschen.

(Da muss ich an eine Teilnehmerin bei einem Pilgertag denken. Ihre Wanderstiefel waren nach einem Umzug kurzfristig nicht auffindbar und sie trug ältere Wildlederboots mit Kreppsohle. Diese begann sich schon aufzulösen, als sie zur Bushaltestelle kam. In relativ kurzer Zeit waren beide Sohlen nicht mehr da. Es war natürlich sehr ungut für Füße, Wirbelsäule und Gelenke, nur auf Gewebeeinlegesohlen über Stock und Stein zu gehen. Jedoch kam kein Wort der Klage über ihre Lippen. Sie meinte nur einmal: „Jetzt weiß ich, wie mein Mann sich fühlt, wenn er – ein Indianer – in Mokassins geht.“ Hui! Großen Respekt vor einer solchen Reaktion!)

Obige Bäuerin sprach auch an, dass ihr wunderschöner Bauernhof, aus Tuff gebaut, nicht zu dämmen ist. Denn das hat automatisch Schimmelbildung im Gebäude zur Folge. Ja, Himmel noch mal, was denken sich denn die Politiker in Deutschland und der EU mit ihren großteils unsinnigen Vorschriften und Gesetzen? Klimaschutz ist wichtig. Ganz klar. Doch das einfachste, ein Tempolimit auf unseren Autobahnen, bekommen sie nicht hin. Dafür werden andere Bürger mit allem Möglichen geradezu traktiert. (Weshalb gibt es überhaupt noch Plastik-Getränkeflaschen und so fort …)

Wieso hat »die EU« noch nicht vorgeschrieben, dass jeder von uns nur noch Schuhe in Größe 40 und jede Frau nur noch Kleidung in Größe 38 zu tragen hat, weil das weniger Rohstoffe und Energie verbraucht? Das wäre genauso »sinnfrei«, wie den Austausch von Heizungen anzuordnen, obwohl diese noch voll funktionsfähig oder reparierbar sind. Neues braucht immer sehr viel mehr erst zu erzeugende Energie und erst zu fördernde Rohstoffe, um produziert zu werden. Oder?

Hier ein Zitat von Nino de Angelo: »Nüchtern betrachtet war es besoffen besser.« In diesem nicht ganz erst gemeinten Sinn wünsche ich Ihnen ein schönes Osterfest und einen wunderbaren Start in den Frühling!

Irmgard Deml, Weilheim

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