Lara (10), Kai (10) und Samuel (9) nachmittags in einem großen Wohngebiet
L: Also, machen wir es wie am Montag: Kai, du zählst die Pkw, Sam, du alles, was mit Fahrrad, Roller oder Skateboard unterwegs ist, und ich zähle wieder die Lkw und die Lieferfahrzeuge.
K, S: Klaro.
L: Und am Freitag sind wir um acht Uhr hier. Verstanden!?
S: Ach Lara, in den Ferien so früh aufstehen!?
K: Sam, motz nicht! So haben wir es doch ausgemacht, oder?
S: Okay, okay.
L: (schaut auf eine alte Taschenuhr) Fangen wir an. Es ist genau vier Uhr. Um halb fünf machen wir Schluss und dann gibt es bei meiner Mutter wieder was vom Ostergebäck.
S: Klasse, Lara!
K: Deine Mutter ist echt eine Schau, Lara. Mein Vater wundert sich immer wieder darüber, wie sie nur ohne Auto zurechtkommen kann.
L: Manchmal sagt sie, dass es nicht ganz einfach ist, und manchmal nimmt sie ein Taxi.
S: Mein Papa sagt, dass es ohne Auto schon ginge, aber dann müsste das ganze Land anders angelegt sein.
L: Anders strukturiert, meint er wohl.
S: Wahrscheinlich. Und die Mama sagt, wir würden dann ein ganz anderes Leben führen mit viel kürzeren Wegen, und der Papa müsste dann nicht mit einem Auto zu seiner Arbeitsstelle fahren.
L: Die Erwachsenen haben da inzwischen ein Riesenproblem. Sie mögen das Auto eigentlich nicht mehr, weil es zu viel kostet und weil zu viele davon unterwegs sind.
S: Viel zu viele, Lara. Und sie stinken und schaden der Natur.
K: Wenn uns meine Großeltern besuchen, die in Ingolstadt wohnen, dann sagen die immer, wie froh sie sind, dass sie ihr Auto aufgegeben haben und dass sie mit dem Zug genauso schnell bei uns sind.
L: Sam, wie viele Radler hast du auf deiner Liste?
S: (zählt die Striche) Neun hab ich.
L: Und, wie schaut es bei dir aus, Kai?
K: Achtzehn.
L: So ein Zufall, genau doppelt so viele Pkw wie Radler.
S: Ein Skateboard ist bei mir dabei.
L: Okay. Und ich hab zwölf. Übrigens, der Freund meiner Mutter findet es ganz toll, dass wir diese Zählung machen. Er will unsere Ergebnisse sogar dem Bürgermeister bringen.
S: Super! Vielleicht bringt sie dann auch die Zeitung.
L: Kann leicht sein. Du, Sam, dann müssen wir unser Programm aber auch eisern durchziehen: Drei Nachmittage und zwei Vormittage. Verstanden!?
S: Okay, Lara. Okay, okay!
Guggera
1 Kommentar
Wenn nach drei Kfz schon wieder ein Radler kommt, ist das ein tolles Ergebnis. Noch nicht wie in der Uni-Stadt Münster. wo nach drei Kfz auch zwei Radler gefahren sind. Üblich kommt nach zwanzig Autos ein Radler