Im Ballenhaus fing es letztes Jahr, am 12. September, mit einer Infoveranstaltung an. Die Alternative Liste wollte mit dem Vortrag von Herrn Jürgen Jordan von der »Allianz gegen Straßenausbaubeitrag« die Schongauer informieren und hoffte zudem, eine Möglichkeit aufgezeigt zu bekommen, wie die drohende Einführung der Strabs in Schongau noch verhindert werden könnte. Denn alle Mitglieder der ALS waren der Meinung: DIE STRABS MUSS WEG!
Der Ballenhaussaal war gerammelt voll und die meisten Besucher unterschrieben einen Bürgerantrag zur Nichteinführung der Strabs in Schongau. Viele nahmen Listen mit und sammelten Unterschriften in der Nachbarschaft und mehrere Geschäfte legten die Listen aus. Bei Anderls gab es sogar einen Unterschriften-Stehtisch vorm Geschäft. Eine Riesenwelle setzte sich in Bewegung, denn viele Schongauer waren der Meinung: DIE STRABS MUSS WEG!
Aber es gab Bürgerinnen, die wollten noch mehr tun. Susanne Becker und Petra Anderl organisierten das erste Mal in ihrem Leben eine Demo. Und am 7. Oktober war der Marienplatz voll. Etwa 500 Menschen – auch aus Orten rund um Schongau und sogar Strabsgegner aus der Gegend von Gilching und Fürstenfeldbruck – kamen, sprachen, pfiffen, sangen und riefen gemeinsam: DIE STRABS MUSS WEG!
Inzwischen waren über 2 000 Unterschriften für den Bürgerantrag im Rathaus abgegeben worden. Aber die Anti-Strabs-Welle rollte ungebremst weiter. Irmgard Schreiber-Buhl hatte die Idee, möglichst viele Bürger sollten eine Rote Karte für die Strabs an Landtagsabgeordnete schicken. 2 500 Karten wurden gedruckt und verteilt. Denn auch die Mitglieder des Landtags sollten endlich merken: DIE STRABS MUSS WEG!
Etwa zeitgleich hatte Frau Gerlinde Feneberg die Idee, dass in Schongau Montagsdemos stattfinden sollten und meldete für den 23. Oktober die 1. Montagsdemo gegen die Strabs an. Seitdem stehen wir jeden Montag zwischen Rathaus und Kirche. Bei Regen und Schnee, bei Wind und zweistelligen Minusgraden. Im November beschlossen dann die Freien Wähler als 1. Fraktion im Landtag: DIE STRABS MUSS WEG!
Herr Florian Streibl kam daraufhin schon zweimal zur Demo und wir hatten auch mehrfach Besuch von Strabs-betroffenen Menschen aus der näheren oder weiteren Umgebung, z. B. aus Freising, Lechbruck und Mittenwald. Sie erzählten von ihren Problemen und nahmen Ideen mit nach Hause. Auch sie waren der Meinung: DIE STRABS MUSS WEG!
Die Idee mit der Roten Karte verbreitete sich schnell bayernweit. Mittlerweile hat sie sogar schon den Weg in andere Bundesländer gefunden. Damit unsere Botschaft aber auch wirklich im Maximilianeum ankommt, bedachten wir viele Abgeordnete in unregelmäßigen Abständen mit E-Mails. Sie enthielten z. B. Fotos der Demos und Gedichte und die zentrale Botschaft: DIE STRABS MUSS WEG!
Und jetzt stehen wir hier bei der 20. Montagsdemo. Nur an den Montags-Feiertagen war Pause. Und immer wieder sprachen und sprechen sich die Teilnehmer dafür aus, weiterzumachen, bis das Gesetz geändert ist. Also machen wir weiter, bis wir jubeln können: DIE STRABS IST WEG!
Renate Müller & Irmgard Schreiber-Buhl
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