STATISTISCHES BUNDESAMT DEUTSCHLAND
WIESBADEN – 1 Prozent der erfassten Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen in Deutschland erzielte im Jahr 2007 Einkünfte von mehr als 172 000 Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, entfielen laut Einkommensteuerstatistik auf diese 383 000 Steuerpflichtigen 13,1 Prozent der Einkünfte und 25,0 % der festgesetzten Lohn- und Einkommensteuer. Die Hälfte der insgesamt 38,4 Millionen Steuerpflichtigen hatte Einkünfte von weniger als 22 500 Euro. Diese Gruppe erzielte zusammen 14,3 % der Einkünfte und trug 3,6 % zur festgesetzten Einkommensteuer bei. (…)
Was man eigentlich vom Statistischen Bundesamt erwarten könnte, ist eine einigermaßen ausgewogene, neutrale »Schlagzeile«. Der Titel dieser Pressemitteilung ist jedoch alles andere als ausgewogen und neutral; er ist hochgradig tendenziös.
Mit anderen Fakten aus der Statistik wäre beim Leser ein völlig anderer Eindruck entstanden. Auch folgende Titel wären denkbar: „1 % der Steuerpflichtigen erzielten 2007 13,1 % der Einkünfte“ oder „1 % erzielten 2007 fast so viel Einkommen wie 50 % der Bevölkerung“ oder „50 % hatten 2007 Einkünfte von weniger als 22 500 Euro im Jahr“ oder „Auf 50 % entfielen 2007 lediglich 14, 3 % der Einkünfte“…
Die neutrale Formulierung wäre wohl gewesen: „Einkommensteuerstatistik 2007“
Aufgrund der tendenziösen Darstellung im Titel muss der Eindruck entstehen, dass immer wieder betont werden soll, dass unsere „Leistungsträger“ ohnehin schon übermäßig belastet sind.
Quelle: www.destatis.de
Pressemitteilung Nr. 378 vom 12.10.2011
Zusammengestellt von Sigi Müller
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